Charlotte Ley
Studiengang B.Sc. Sicherheit und Gefahrenabwehr (SGA), M.Sc. Risk, Disaster and Resilience, University College London (UCL)
Was bieten dir dein Studium und die Stadt?
Der Studiengang „Sicherheit und Gefahrenabwehr“ (SGA) ist sowohl an der Otto von Guericke Universität (immer nur OvGU gennant) und der Fachhochschule Magdeburg-Stendal (HS) angesiedelt. Das heißt man hat eine einzigartige Kombination aus Fächern, die von Grundlagen im Bauingenineurwesen mit praktischen Anteilen, über Physik bis hin zu Psychologie gehen. Das heißt unter anderem, dass man nicht nur das beste von der OvGU, sondern auch von der HS mitbekommt, auf beiden Campi zu Hause ist und viele der Kurse nur mit dem eigenen Studiengang hat. Wodurch man sich gut kennenlernen kann!
Magdeburg an sich ist eine sehr kompakte Stadt, wodurch keine Strecke wirklich lang ist und man alles hat. Nachdem ich weggezogen bin, ist mir auch erst richtig aufgefallen, wie grün Magdeburg eigentlich ist, mit vielen (auch großen!) Parks. Wenn einem das nicht reicht, dann ist man auch nicht weit vom Harz entfernt.
Kannst du das erlangte Wissen aus dem Studium auch im Alltag/ privat einsetzen?
Prinzipiell würde ich sagen, dass es eher die Soft Skills sind, die ich im Alltag aktiv einsetze. Also wie ich meinen Tag besser strukturieren kann, wie ich an Aufgaben rangehe, die auf den ersten Blick unmöglich erscheinen und dass es eine unglaubliche Stärke ist, nach Hilfe zu fragen. Ansonsten wirkt sich mein SGA Studium eher in einem besseren Verständnis auf meine Umgebung aus und hat dafür gesorgt, dass mein Blick sich auf bestimmte Themen geändert hat. Bestes Beispiel dafür war, als ich mit 2 SGA Kommilitonen und einer nicht-SGAlerin nachdem wir die bauliche Brandschutz Prüfung abgelegt haben im Urlaub waren und wir gefühlt zu jedem Gebäude Anmerkungen hatten. Vorher wäre mir das nicht aufgefallen.
Hilft dir dein Studium dabei, deine Ziele für die Zukunft zu fokussieren?
Richtung Ende meines Studiums hatte ich ein klares Ziel, wo ich beruflich hingelangen wollte und wurde dabei in meinem Besonders durch die Personen, die ich in Magdeburg kennengelernt habe, unterstützt. Dadurch, dass man einen Einblick in viele verschiedene Richtungen erhält, kann man seine Ziele noch schärfen, welche man zu Beginn des Studiums angestrebt hat und sich in bestimmte Bereiche vertiefen.
Hat sich deine Zukunftsvision während des Studiums mal verändert?
Ja, wenn auch nicht drastisch. Es hat mir auch an der ein oder anderen Stelle geholfen, was ich nicht in der Zukunft machen und sein will. Bevor ich angefangen habe den Bachelor zu machen, wollte ich in den Katastrophenschutz gehen und sehr humanitär arbeiten. Grob ist die Richtung auch dieselbe geblieben, jedoch ging es für mich ersteinmal in den privaten Sektor. Was ich auch meinem Praktikumssemester zu verdanken habe, welches ich aufgrund von Corona zwar nicht wie zuerst geplant in einer KatSchutzbehörde im Ausland machen konnte, aber dafür einen genaueren Einblick in ein Unternehmen bekommen habe, bei dem ich noch heute (04.2023), zwei Jahre nach meinem Praktikum arbeite.
Die Werte und meine politischen Sichtweisen, für welche ich stehe und unter welchen ich arbeiten möchte, sind jedoch dieselben geblieben.
Welchen Rat hast du für Studienanfänger*innen oder für Schüler*innen, die sich gerade über ein Studium an der OVGU informieren?
Macht euch nicht zu viel Stress, wenn ihr euch nicht 100%ig sicher seid, was ihr machen wollt. Den Studiengang kann man auch noch nach Studienanfang wechseln und selbst wenn man das nicht macht, gibt es danach unglaublich viele Möglichkeiten auch durch Quereinsteige an seinen Traumjob zu kommen. Und auch der kann sich nach Jahren verändern. Das ist vollkommen normal, dass ihr euch weiterentwickelt und dadurch auch eure Wünsche für die Zukunft.
Was möchtest du nach dem Studium beruflich machen?
Ich möchte weiter im Bereich des Business Continuity Managements arbeiten. Dabei unterstütze ich Unternehmen ihr Notfallmanagement aufzubauen, zu verbessern und zu testen. Besonders Spaß machen mir dabei Krisenkommunikation und Stabsrahmenübungen. Meinen ersten Kontakt mit Krisenkommunikation, Stabsarbeit und menschlichen Faktoren, die beides unglaublich beeinflussen, hatte ich in der Psychologievorlesung.
Engagierst du dich neben der Uni noch für andere Projekte?
Ich bin bei der Naturschutzjugend (NaJu) Hessen aktiv, wo ich Kinder- und Jugendfreizeiten organisiere und betreue. Das habe ich primär an Wochenenden und in den Semesterferien gemacht.
Ebenfalls war ich während meines Studiums in der Fachschaft der FVST. Die Fachschaft organisiert Events, setzt sich für Probleme der Studierenden ein und gestaltet die Universitätspolitik, besonders an der FVST, mit. Dort war ich sowohl als Vorstand als auch als kooptiertes Mitglied aktiv, wodurch ich nicht nur einen besseren Einblick in die Strukturen der OvGU bekommen habe, sondern auch Studierende aus anderen Studiengängen und auch von anderen Fakultäten kennenlernen konnte.
Warum sollte man sich für die Uni Magdeburg / FVST entscheiden?
Die OvGU bietet ein sehr aktives studentisches Leben, welches besonders von den Fachschaftsräten organisiert wird. Trotz der vielen unterschiedlichen Fachrichtungen ist Magdeburg und auch die OvGU sehr familiär – man lernt sich schnell kennen, vernetzt sich und unternimmt die unterschiedlichsten Dinge miteinander. Die Uni ist groß genug, dass sie einiges anbieten kann und dennoch nicht so riesig, dass man sich dort verloren fühlt. Außerdem ist der Campus – insbesondere für nicht-SGA FVSTler – nicht über die Stadt verstreut, was den Tag entspannter macht.