Ruben Goldhahn
Studiengang B.Sc. Chemieingenieurwesen: Molekulare und Strukturelle Produktgestaltung, M.Sc. Nachhaltige Verfahrens- und Umwelttechnik (Verfahrenstechnik)
Was bieten dir dein Studium und die Stadt?
Durch das Chemieingenieurstudium bekommt man eine gute Laborausbildung und traut sich auch mal unbekannte Reaktionen auszuprobieren. Die kleine Fakultät ermöglicht dabei schnelle Kontaktknüpfung und enge Betreuung durch Lehrende. Im Bachelor werden die Grundlagen gelegt, Wahlmöglichkeiten hat man dann vor allem im Master. Die Mensa und die vielfältigen Sportkurse sorgen während des Studienalltags für das leibliche Wohl. Die Stadt bietet alles, was man braucht und ist gleichzeitig klein genug, um bequem mit dem Fahrrad Ausflüge in der Umgebung zu machen.
Kannst du das erlangte Wissen aus dem Studium auch im Alltag/ privat einsetzen?
Da die wenigsten ein kleines Labor oder einen großtechnischen Reaktor zu Hause stehen haben, habe auch ich mein Wissen selten im Alltag anwenden können. Aber man bekommt ein Grundverständnis von Thermodynamik und Physik, was auch für mich immer mal wieder im Alltag hilfreich war.
Hilft dir dein Studium dabei, deine Ziele für die Zukunft zu fokussieren?
Definitiv. Am Anfang bekommt man einen guten Überblick über die Disziplinen im eigenen Fach (z.B. anorganische, organische, physikalische und technische Chemie aber auch Ingenieurfächer) und kann sich dann durch Praktika und Abschlussarbeiten mit den Themen intensiver auseinandersetzen, die einen interessieren.
Hat sich deine Zukunftsvision während des Studiums mal verändert?
Ja, deshalb habe ich auch im Master zur Verfahrenstechnik gewechselt. Mich hat interessiert, wie eine Reaktion im Labor am Ende im großtechnischen Maßstab umgesetzt und konkret realisiert wird. So konnte ich das naturwissenschaftliche Denken eines Chemikers mit den praktischen Problemlösestrategien eines Ingenieurs verbinden. Ich stelle fest, dass ich mich immer noch sehr im Labor zu Hause fühle und gleichzeitig die Breite des Wissens durch den Verfahrenstechnikmaster schätze, weil ich im Labor schon mitdenken kann, wie der Prozess weiterentwickelt wird.
Welchen Rat hast du für Studienanfänger*innen oder für Schüler*innen, die sich gerade über ein Studium an der OVGU informieren?
Vorkurse sind gut, wenn man sich länger mit einem Fach nicht mehr beschäftigt hat. Die Einführungswoche sollte man nutzen, um einen Überblick über die Studiumsorganisation zu bekommen. Mensa und Sportkurse sind meiner Meinung nach außerordentlich gute Angebote, von denen man viel profitieren kann.
Was möchtest du nach dem Studium beruflich machen?
Erst wollte ich in die Industrie gehen, um real einen Beitrag zu einer besseren Welt zu leisten, aber die Industrie hält sehr an einer 40h-Woche fest, sodass ich mich dann doch für eine Promotion im Bereich der Kreislaufwirtschaft entschieden habe. Auch so kann ich mich an einer Nachhaltigkeitstransformation beteiligen und bin freier in der Gestaltung meiner Arbeitszeit und -inhalte.
Engagierst du dich neben der Uni noch für andere Projekte?
Oh ja! Ich war im Bachelor sehr aktiv im Chor, der AG Bogenschießen und der Klettergruppe der „evangelischen Studierendengemeinde“ (ESG). Im Master dann im Umweltverband „BUNDjugend“ und im „Referat für Klimagerechtigkeit und Nachhaltigkeit“ des Studierendenrates. Als Tutor für anorganische und physikalische Chemie habe ich die Grundlagen des Faches immer im Kopf behalten und zur Vernetzung mit der gesamten Uni kann ich nur schon wieder Werbung für die Sportkurse des SPOZ machen ;)
Warum sollte man sich für die Uni Magdeburg / FVST entscheiden?
Magdeburg hat für mich eine angenehme Größe – es gibt alles nötige (z.B. auch zwei Unverpacktläden und spannende Wohnprojekte), aber die Stadt ist klein genug, um schnell mit dem Rad ins Grüne zu kommen und nicht den Überblick zu verlieren. Berge fehlen zwar, aber der Harz ist 1,5h mit dem Zug entfernt und die Elbe mit ihren Augen wertet die Stadt unheimlich auf.
Die Fakultät für Verfahrens- und Systemtechnik verbindet in ihren Studiengängen Grundlagenwissen mit realen Anwendungen und man kann als Ingenieur Teil der technischen Lösung für die Herausforderungen unserer Zeit werden. Mit dem Max-Planck und dem Fraunhofer Institut hat man exzellente Grundlagen- und angewandte Forschung auf dem Themengebiet gleich neben der Uni.