Wenn aus Sonnenblumen Kunststoff wird
Verfahrenstechniker der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg arbeiten erfolgreich daran, die für die Herstellung vieler chemischer Produkte bisher verwendeten Ausgangsstoffe Erdöl und Erdgas durch nachwachsende Rohstoffe zu ersetzen.
Im Rahmen des Sonderforschungsbereichs/Transregio 63 InPROMPT: Integrierte chemische Prozesse in flüssigen Mehrphasensystemen suchen sie vor dem Hintergrund knapper werdender fossiler Rohstoffe hochschulübergreifend nach neuen effizienten und nachhaltigen Produktionsprozessen, mit deren Hilfe langkettige Kohlenwasserstoffe in Ausgangsstoffe für Farben, Lacke, Arznei-, Wasch- oder Reinigungsmittel umgewandelt werden können. Mehr als 60 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, der Technischen Universitäten Berlin und Dortmund, der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin sowie des Max-Planck-Instituts für Dynamik komplexer technischer Systeme Magdeburg sind an diesem Verbundprojekt beteiligt.
Bild: Magdeburger Projektgruppe des Sonderforschungsbereichs/Transregio 63
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat soeben zum dritten Mal eine Förderung des Sonderforschungsbereichs in Höhe von neun Millionen Euro bestätigt. Das Fördervolumen des SFBs steigt damit insgesamt auf 27 Millionen Euro.
Grüne Chemie aus Sonnenblumen
„Langfristig wollen wir eine Methodik entwickeln, mit der man auf Basis von Computersimulationen die optimale Prozesskonfiguration, die intelligenteste Betriebsführung und das beste Lösungsmittel vorausberechnen kann. Damit könnte man die Prozessentwicklung insgesamt stark beschleunigen und die Experimente so planen, dass man den größtmöglichen Informationsgewinn erzielt“, erklärt Prof. Dr.-Ing. Kai Sundmacher, der Magdeburger Koordinator des Projekts. „Die Magdeburger Teilprojekte übernehmen innerhalb des Sonderforschungsbereichs eine wichtige Brückenfunktion, indem sie die chemisch-physikalischen Grunddaten und Teilprozesse in effiziente Produktionskonzepte übersetzen.“